SMART vhb

In der Förderrunde 2021/2022 der Virtuellen Hochschule Bayreuth beteiligt sich DiD – Das Dokumentarisch im Digitalen mit der Produktion von fünf interaktiven Blended-Learning-Einheiten, die über das Netzwerk der vhb teilnehmenden Partneruniversitäten und Hochschulen als Open Educational Ressource zur Verfügung gestellt werden. Damit trägt dieses Projekt nicht nur zur akademischen Vernetzung bei, sondern bietet zudem die Möglichkeit zu transprofessionellem Transfer.

Aufbauend auf den Erfahrungen mit dem interaktiven Online-Kurs Das Dokumentarische im Digitalen, der gemeinsam mit den Netzwerkpartner*innen der AVINUS Akademie produziert wird, wird auch in diesen Modulen darauf gesetzt, ein Arbeiten direkt am Material zu ermöglichen. Im Gegensatz zu Lehrbüchern, die Filme bzw. Phänomene digitaler Medienkulturen, die die Studierenden nicht vertraut sind, binden die Kurse filmisches Material und digitale Artefakte direkt ein.
Interaktive H5P-Anwendungsaufgaben, wie Multiple-Choice-Tests, Zuordnungsaufgaben, Lückentext, etc. dienen den Studierenden zur Selbstkontrolle und komplexe Reflektionsaufgaben regen zur vertiefenden Auseinandersetzung und Diskussionen an. Die Lerneinheiten sind konzipiert für den Einsatz in der Medienwissenschaft/Filmwissenschaft, eignen sich aber auch transdisziplinär für den Einsatz in der Sozialwissenschaft und Geschichtswissenschaft.

Informationen zu den einzelnen Einheiten

Lerneinheiten “Interviews in dokumentarischen Filmen: Entwicklung, Techniken und Funktionen”

Das Interview ist eine Gesprächsform, die in verschiedensten Lebensbereichen unterschiedliche Funktionen erfüllt. Als wichtiger Bestandteil dokumentarischer Filme gilt das Interview u.a. als Authentizitätssignal und dient der Beglaubigung von Fakten oder aber auch der emotionalen Beteiligung des Publikums. Diese Lerneinheit befasst sich sowohl mit den verschiedenen Intentionen hinter dem Einsatz von Interviews in dokumentarischen Filmen als auch mit der historischen Entwicklung der Formen und Funktionen, mit den verschiedenen Interviewtechniken und dem Einfluss der filmischen Gestaltung. Ziel ist es, die Bedeutung von Interviews im Kontext verschiedener Filme zu analysieren und dabei auf wichtige Entwicklungen in der Geschichte dokumentarischer Filme einzugehen. Mithilfe von direkt eingebetteten Filmausschnitten und interaktiven Aufgaben sollen filmanalytische Fähigkeiten und die kritische Auseinandersetzung mit Interviews in dokumentarischen Filmen geschult sowie erste praktische Kenntnisse von den Studierenden erworben werden.
Zielgruppe sind Studierende der Medienwissenschaft, verwandter Geistes- und Kulturwissenschaften, der Geschichtswissenschaft und auch der Sozialwissenschaft.

Digitale Medienkulturen und Praktiken medialen Handelns im Digitalen – Von ’new media‘ zu Netzwerken der Remediation

Diese Lerneinheit befasst sich mit der Frage, wie sich theoretisch fundiert mediale Phänomene erschließen lassen, die aus der digitalen Transformation unserer Gesellschaft heraus in den letzten Jahren entstanden sind. Ausgehend von der Feststellung, dass das ‚Neue‘ sogenannter ’neuer Medien‘ stets relativ ist und damit wenig definitorisches Potential aufweist, werden alternative Konzepte digitaler Medien und digitaler Medienkulturen vorgestellt – jenseits von Binarismen wie ‚alte vs. neue Medien‘ oder ‚analoge vs. digitale Medien‘. Dabei stehen insbesondere Remediation und medienökologische Ansätze im Fokus.
Die Lehreinheit stellt dabei nicht nur verschiedene theoretische Annäherungsweisen an digitale Medien vor, die als dabei als Manifestationen vielschichtiger digitalen Kulturen verstanden werden; sie regt zudem mit Reflektionsaufgaben zur kritischen Auseinandersetzung mit diesen an und ermöglicht es, mit Selbsttests, Impuls- und Analyseaufgaben Abstraktes direkt in der virtuellen Lehr-Lernumgebung an konkrete Phänomene zurückzubinden. Zielgruppe sind Studierende der Medien- und Kulturwissenschaft, aber auch der (Medien-)Informatik, die einen transdisziplinären Einstieg in Diskurse und soziokulturelle Fragestellungen zu digitalen Medienkulturen suchen.

Digitale Medienkulturen und ihre Spezifika:
Affordanzen, Ästhetik und Logiken digitaler Medien

Diese Lerneinheit befasst sich mit spezifischen Charakteristika digitaler Medien – insbesondere ihrer Ästhetik und algorithmen-basierten Organisationslogik. Dabei werden technologische Aspekte mit Blick auf die aus ihnen heraus erwachsenden funktionalen wie gestalterischen Optionen vorgestellt und insbesondere in einen größeren Zusammenhang mit sozio-kulturellen Anwendungen gebracht. Ausgehend von den Überlegungen dreier hier maßgeblicher (früher) TheoretikerInnen (Lev Manovich, Janet H. Murray und Marie-Laure Ryan) wird die Basis für ein theoretisch fundiertes Verständnis medialer Phänome digitaler Kulturen gelegt, wobei paradigmatische Projekte der Veranschaulichung und anwendungsbezogenen Vertiefung der Lerninhalte dienen.
Selbsttests, Impuls- und Analyseaufgaben regen dazu an, den eigenen Wissensstand zu überprüfen; vielfältige Arbeitsaufträge ermöglichen es direkt in der virtuellen Lehr-Lernumgebung, die vermittelten Inhalte anhand von konkreten Phänomenen im Digitalen zu erproben.
Zielgruppe sind Studierende der Medien- und Kulturwissenschaft, aber auch der (Medien-)Informatik, die einen transdisziplinären Einstieg in Diskurse und soziokulturelle Fragestellungen zu digitalen Medienkulturen suchen.

Zentrale Topoi digitaler Medienkulturen – Digitale Transformationen zwischen Utopie & Dystopie, Hype & Hope – und dem, was tatsächlich bereits ist

Um zu den soziokulturellen Implikationen digitaler Transformationen Position beziehen zu können, ist es erforderlich, sich mit zentralen Topoi, Diskursen, Erfahrungsdimensionen und kollektiven Imaginationen des Digitalen zu befassen. Diese Lerneinheit beleuchtet daher Konzepte, die aufgerufen werden, wenn von ‚digitalen (Medien-)Kulturen‘ die Rede ist. Neben Interfaces und (Big) Data, Vernetztheit und Non-Linearität werden auch Diskurse zu Interaktivität und Virtualität aufgegriffen. Dabei wird jedoch nicht aus einer technologiedeterministischen Perspektive heraus argumentiert; vielmehr wird der Fokus auf Interdependenzen von gesellschaftlichen Vorstellungen und Erwartungen sowie deren sozio-kulturelle und sozio-technologische Realisierung gesetzt.
Die Lehreinheit, die sich einem komplexen, gesellschaftlich aber relevanten Thema widmet, stellt nicht nur Theorien des Digitalen vor, sie regt mit Reflektionsaufgaben zudem zur kritischen Auseinandersetzung mit diesen an und ermöglicht es, mit Selbsttests, Impuls- und Analyseaufgaben Abstraktes direkt in der virtuellen Lehr-Lernumgebung an konkrete Phänomene zurückzubinden.
Zielgruppe sind Studierende der Medien- und Kulturwissenschaft, aber auch der (Medien-)Informatik, die einen transdisziplinären Einstieg in Diskurse und soziokulturelle Fragestellungen zu Kulturen des Digitalen suchen.